Das Rathaus von Betzenhausen

Obwohl Betzenhausen im Jahre 1806 selbstständig geworden war, besaß es zuerst kein eigenes Rathaus. Die Sitzungen von Bürgerausschuss und Gemeinderat fanden im Gasthaus Bären statt, die Akten wurden im Privathaushalt des Bürgermeisters aufbewahrt, der diesen Dienst ehrenamtlich ausübte. So war dies kein erträglicher Zustand.

Im Jahr 1853 bekam Betzenhausen nun endlich ein eigens Rathaus mit Versammlungsraum und Registratur. Es stand an der Lehener Straße – heute Sundgauallee -, etwa bei der heutigen Hausnummer 69.

Nach der Eingemeindung nach Freiburg diente das Gebäude als städtische Dienststelle, da den Betzenhauser Bürgern der weite Weg nach Freiburg nicht zugemutet werden sollte. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Haus Parteizentrale, Treffpunkt der Hitler-Jugend und ähnlicher Parteiorganisationen.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Haus glimpflich. Nach Ende wurde es in Privathände verkauft und diente als Wohn- und Bauernhaus.

Für den Ausbau und die Verbreiterung der Lehener Straße wurde sein Abriss beschlossen, wie dies auch bei vielen anderen Gebäuden geschah. Heute ist sein Standort vom Asphalt der Sundgauallee bedeckt.

Dr. Thomas Hammerich

 


Beitrag aus Bürgerblättle 190, Juni/Juli 2008

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