Die Bundschuh-Eiche von Thomas Rees

Im Jahr 2013 jährte sich zum 500ten mal der Bundschuh-Aufstand in Lehen und Betzenhausen. Daran erinnert wurde im Laufe des Jahres mehrfach erinnert, z.B. über einen Festakt, eine Ausstellung und ein großes Fest in Freiburg-Lehen. Siehe dazu Zusammenfassung im Jahresrückblick 2013. Als Besonderheit wurde Anfang Juni 2013 die „Bundschuh-Eiche“ des Holzbildhauers Thomas Rees aufgestellt, die vom Aufbruch in die Neuzeit erzählt.

Einen Bericht über das Fest und insbesondere die neue Bundschuh-Eiche gab es von Hermann Althaus in der Zeitschrift Badische Heimat (Ausgabe 3/2013). Der Bericht ist  frei verfügbar z.B. in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe; siehe link hier regionalia.blb-karlsruhe.de

Nachfolgend Auszüge aus dem Bericht

Bundschuhfest in Freiburg-Lehen, Erinnerung an den Bauernaufstand von 1513

15 000 Besucher aus dem Freiburger Umfeld feierten mit den tradtionsbewußten Lehener Bürgern das 500. Jubiläum des Aufstandes von Jos Fritz gegen die weltlichen und kirchlichen Obrigkeiten. Mittelalterliches Leben auf dem Dorf war angesagt und kein Besucher wurde enttäuscht. Der Kappler Holzschitzkünstler Thomas Rees hatte aus einer vom Blitz getroffenen Eiche rund um den Stamm die religiösen, wirtschaftlichen und politischen Probleme der Umbruchzeit vom Übergang zur Renaissance herausgearbeitet. Die sechs Meter hohe Säule wurde zur Eröffnung des Festes im Beisein der heutigen Obrigkeit der Öffentlichkeit übergeben. Eine meisterhafte und nachhaltige Darstellung der Bundschuhereignisse.

Ein großes Fest anlässlich des Bauernaufstandes in Lehen vor 500 Jahren erinnerte Mitte Juni an die Erhebung der von Adel und Geistlichkeit geknechteten Bauern des kleinen Dorfes vor den Toren Freiburgs. Mehr als 15 000 begeisterte und traditionsbewusste Zuschauer nahmen an dem mehrtägigen Trubel teil und verspürten zusammen mit dem wiederbegründeten »Bundschuhverein« mittelalterliches Leben und Treiben, wie es denn in guten Zeiten gewesen sein mag.

Ganz anders stellte Thomas Rees, der über die Region hinaus bekannte Holzschnittkünstler aus Freiburg-Kappel, die Situation und Lebensumstände der Menschen um 1513 auf seiner »Bundschuheiche« dar. Er hatte sich die Aufgabe gestellt, in einen sechs Meter hohen umgestürzten Eichenstamm, das damalige Geschehen der Männer um Jos Fritz, den revolutionären Anführer aus Untergrombach (bei Bruchsal), einzuarbeiten, vor allem aber wollte er auch die damaligen sozialen, politischen und religiösen Wirklichkeiten und Spannungen realistisch im Stamm anschaulich machen. Sein rundum zu besichtigender Eichbaumstamm ist ein modernes Kunstwerk, das allseitige Anerkennung findet, weil es Geschichte lebendig macht….

Die rührige Gemeinde Freiburg-Lehen enthüllte die alte, vom Blitz getroffene Eiche auf dem Bundschuhplatz durch den Lehener Ortsvorsteher Bernhard Schätzle und die Freiburger Bildungsbürgermeisterin Gerda Stuchlik und lud zu einer kleinen Wanderung auf einem neuen, aus 14 Stationen bestehenden »Bundschuhpfad« am Lehener Bergle ein, auf dem die Ereignisse von 1513 in chronologischer Reihenfolge dargestellt und erklärt werde.


Viele weitere Hintergründe gibt es auch auf der WebSite des Holzbildhauers Thomas Rees, siehe www.thomas-rees.com

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