DIE KUGEL: Das war‘s dann wohl

Der Untergang des Gaskugel-Projektes durch die Absage der Stadt Freiburg Anfang November 2024 hat sich ja inzwischen herumgesprochen: Und das alles trotz Auszeichnung der Projekt-Arbeit und weitreichender Finanzierungszusagen vom Bund! Die Chronologie der letzten 5 Projekt-Jahre haben wir in einem anderen Beitrag zur Gaskugel schon zusammengestellt. Wie das plötzliche Ende im AK-Gaskugel gesehen werden, ist der Web-Seite dort nachzulesen, siehe www.gaskugel-freiburg.de

Studentischer Architekturwettbewerb

Wir wollen trotz Projekt-Ende aber noch auf den Architekturwettbewerb eingehen, dessen Ergebnisse ebenfalls im November 2024 vorgestellt wurde: Das Ergebnis war einfach so überzeugend gut!

Hintergrund: In Kooperation mit Professor Harald Roser von der Hochschule für Technik in Stuttgart hatte die Stiftung BauKulturerbe einen Ideenwettbewerb ausgelobt für die zukünftige Gestaltung der Gaskugel in Freiburg-Betzenhausen und des direkten Umfeldes (Zugang, Nebengebäude, Freiraum…). Am Ende befassten sich 25 Studierende aus Stuttgart und Kaiserslautern mit dem Projekt DIE KUGEL. Auf www.gaskugel-freiburg.de sind Bilder verschiedener Entwürfe eingebunden. Hier nur ein einziges Beispiel, um einen ersten Eindruck zu vermitteln.

Entwurf für DIE KUGEL von Greta Bruchhäuser, © HfT Stuttgart

Mitte November 2024 stellten die Studierenden im Freiburger Rathaus im Stühlinger ihre Arbeiten in jeweils fünf Minuten vor. Die siebenköpfige Jury hatte sich vorgenommen, für die besten Entwürfe Preisgelder von insgesamt 1.600 € zu verteilen. Das wurde schwierig, denn vom Ergebnis waren alle schlicht begeistert.  Schließlich wurden zwei erste, ein zweiter und zwei Sonderpreise vergeben.

Über Wochen war an den Beiträgen gearbeitet worden, viele Details waren durchdacht und konkrete Vorschläge entwickelt worden, zum Nebengebäude mit seiner Positionierung, Gestaltung und Raumaufteilung, zum Café, zum Foyer, den Ausstellungsbereichen, den Einbauten im Kugel-Inneren, der Wegeführung und den Fahrradstellplätzen, der Gestaltung der Außenanlagen und vielem mehr. Wer sich in die einzelnen studentischen Entwürfe vertieft, taucht in eine imaginäre Welt ein, die veranschaulicht, wie die Gaskugel erlebbar geworden und ein geselliger, kultureller Ort entstanden wäre.

Wichtige Aspekte der Wettbewerbsbeiträge waren u. a.:

  • Manche Entwürfe haben mit kubisch gestalteten Gebäuden auf einen Kontrast zur Kugel-Rundung gesetzt.
  • Andere haben die Rundung der Kugel auch in die weitere Gestaltung von Nebengebäude und Freiraum aufgenommen.
  • Teilweise wurden äußerst geschickt Übergänge gefunden, um auf einer höheren Ebene ins Kugelinnere zu gelangen.
  • In mehreren Entwürfen wurde die Höhe des Dreisamdamms aufgegriffen und von dort ein Zugang zum zweigeschossigen Gebäude mit Café und Foyer im Obergeschoss geschaffen.
  • Das Ziel, die vorhandenen Bäume zu erhalten und den Frei-raum gewinnbringend für die Allgemeinheit herzurichten, war immer spürbar.

Bei der hohen Qualität der Entwürfe war es umso trauriger, dass wir den Studierenden wenige Tage vor dem Präsentationstermin die Beendigung des Gaskugel-Projektes durch die Stadt Freiburg mitteilen mussten. Ihre Entwürfe waren da schon fertig. Am Ende war das Ergebnis des Wettbewerbs auch ein Spiegel für die Chancen, die für die Gaskugel vergeben worden sind.

Was folgt?

Am Projektende hat sich seit November nichts geändert: Fast überflüssig zu erwähnen, dass alle anderen 16 Projekte, die vom Bund als „Nationales Projekt des Städtebaus“ ausgezeichnet wurden, am 20. November mit Freude ihre Urkunden in Berlin entgegengenommen haben.

Die Gaskugel selbst steht auch weiterhin unter Denkmalschutz, im Jahr 2019 begründet durch verschiedene Kriterien ihrer Einzigartigkeit. Von daher dürfte ein Abriss aktuell nicht zur Diskussion stehen.

Parallel zur Absage tauchte jetzt die Idee einer neuen Landesgartenschau hier in Freiburg auf: Die letzte im Jahr 1986 war ja sehr erfolgreich und bescherte uns in Betzenhausen u.a. den Seepark. Mit dieser neuen Idee könnte sogar das Dreisam-Gebiet zwischen Dietenbach, Lehen und Betzenhausen wieder zum Thema werden. Dann auch mit Gaskugel? Auf jeden Fall frühestens 2036. Also bleibt das Gelände vermutlich für viele Jahre erst mal ein Niemandsland: Beim Außenbecken für das Westbad waren es am Ende über 20 Jahre „Lost Place“. Das Gaskugel-Projekt (von vielen Fachleuten ehrenamtlich betreut und vorbereitet) wäre ganz sicher finanziell und im Zeitrahmen bis Ende 2027 machbar gewesen.

Alles Weitere hier: www.gaskugel-freiburg.de


Ein Beitrag in Anlehnung an Bericht der „Redaktion DIE KUGEL“ im Stadtteil-Magazin Febr./März 2025

Die Chronologie der letzten 5 Projekt-Jahre sowie andere geschichtliche Hintergründe haben wir in einem anderen Beitrag zur Gaskugel schon zusammengestellt.

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